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Doppelwährungsanleihen

Das Charakteristikum von Doppelwährungsanleihen besteht in den unterschiedlichen Währungen von Kapitalaufnahme und Zinszahlungen sowie Rückzahlung. Bezüglich der Zinszahlungen kann sowohl die Emissions- als auch die Rückzahlungswährung vereinbart werden. Die Höhe der Zinszahlungen sowie des Rückzahlungsbetrages werden im Begebungszeitpunkt der Anleihe festgelegt. Die Emissionsrendite einer Doppelwährungsanleihe wird von den Zinsunterschieden und der Kursentwicklung beider Währungen beeinflusst, wobei die Emissionsrendite zwischen der Rendite einer Anleihe in der Einzahlungswährung und der Rendite einer Anleihe in der Rück­zahlungswährung liegt.

Falls z.B. ein US-amerikanisches Unternehmen am deutschen Kapitalmarkt durch Emission einer Doppelwährungsanleihe einen bestimmten Kapitalbetrag in € auf­nimmt und die Zinszahlungen ebenfalls in €, die Rückzahlung des Anleihebetra­ges jedoch in US-$ erfolgt, erhält der ausländische Emittent kostengünstigere Mittel als zu den höheren Konditionen in den USA und reduziert gleichzeitig das Wechsel­kursrisiko auf die jährlichen Zinszahlungen, da das Wechselkursrisiko hinsichtlich des Rückzahlungsbetrages entfällt. Insofern trägt der Kapitalanleger weitgehend das Wechselkursrisiko. Dafür erhält dieser eine im Vergleich zum inländischen Markt­zins höhere Rendite, die jedoch unter dem ausländischen Zinsniveau liegt, da die Zinszahlungen aus Sicht des Kapitalanlegers ohne Wechselkursrisiko in inländischer Währung erfolgen.